Für den Sonntag haben wir uns den Besuch von Lantau Island vorgenommen.
Lantau ist wohl die größte Insel von Hongkong und netterweise auch noch nicht voll erschlossen.
Letzteres bedeutet, dass es neben dem riesigen internationalen Flughafen der neben der Insel künstlich im Meer aufgeschüttet ist, der riesigen Einkaufsmeile und den gefühlt eintausend fünfziggeschossigen Wohnhäusern auch noch jede Menge bewaldete Hügel und sogar relativ ruhige Strände gibt. Wir haben uns (aus Zeitmangel) trotzdem die längste Warteschlange der Insel ausgesucht und sind mit einer Gondelbahn von dem Hauptort der Insel (Tung Chung) aus in ein Dorf in den Bergen (Ngong Ping) gefahren.
Jetzt stellt sich natürlich die spannende Frage warum man eine Seilbahn mit 3500 Personen Kapazität pro Stunde in ein relativ kleines Dorf in den Bergen braucht. Die Antwort ist ziemlich einfach: In Ngong Ping gibt es den ziemlich beeindruckenden Tian Tan Buddha. Wenn man mit der Gondelbahn hinauf schwebt, sieht man schon aus etlichen Kilometern Entfernung die 34 Meter Hohe Statue auf einem Hügel sitzen. Oben angekommen haben wir zuerst dem Buddha einen Besuch abgestattet und sind dann noch in der Umgebung ein bisschen über die Hügel gewandert um die herrliche Aussicht und frische Luft zu genießen. Das Dorf Ngong Ping selbst besteht leider primär aus einem Busbahnhof und einer für die Touristen errichteten Fressmeile, die wir uns gespart haben.
Was mir an der Bahnfahrt besonders gefallen hat war natürlich die Aussicht auf den Flughafen von Hongkong. Über weite Teile der Fahrt kann man wunderbar das Treiben auf dem Rollfeld beobachten. Besser geht es nur noch, wenn man selbst auf die Berge klettert, das schreibe ich mal auf die ToDo-Liste für das nächste Mal.
Für den Samstag haben wir uns den südlichen Teil der Stadt vorgenommen: Hongkong Island. Zuerst haben wir auf der Promenade am Südende von Kowloon die Skyline bewundert und uns dann von 5 Grundschülern interviewen lassen. Sehr putzig, neben den üblichen Fragen wollten sich auch von uns wissen, was für Ihnen für die "Bewerbung" zum Gymnasium empfehlen würden. Das obligatorische abschließende Gruppenfoto hat David geschickt genutzt und der begleitenden Lehrerin seine Kamera in die Hand gedrückt.
Nachdem wir uns dann noch eine Weile mit dem lokalen Bussystem rumgeärgert hatten, haben wir schlussendlich die Metro nach Hongkong Island genommen. Auf Wikitravel stand, dass das Bussystem total praktisch sei, wenn man es erstmal verstanden hat ... haben wir wohl nicht.
Immerhin haben wir dann noch einen Bus gefunden, der uns auf den "Peak" fuhr, den Hausberg Hongkongs.
Es ist schon absolut beeindruckend, von "oben herab" auf die Hochhäuser in unmittelbarer Umgebung zu schauen.
Gleichzeitig sieht man vom Peak auch die andere Seite Hongkongs: ziemlich viel Natur und unzählige Möglichkeiten um wandern zu gehen.
Nach einer Tour um den Peak und einem Bummel durch die Hochhäuserschluchten brach auch schon die Dunkelheit herein.
Wer keine Angst vor Menschenmassen hat, kann zu dieser Tageszeit auch über die diversen Märkte schlendern.
Dort gibt es vermutlich alles was man für Geld kaufen kann und obendrein ein Gewusel das seinesgleichen sucht.
Um dem Trubel etwas zu entkommen, haben wir uns noch auf die Dachterasse eines benachbarten (echten) Hotels gesetzt
und den Abend im 78. Stockwerk ausklingen lassen.
Das Wochenende über wollten wir uns in etwas wärmere Gefilde begeben, da es in Nanjing mittlerweile doch auch recht frisch wird. Nach reichlich zwei Stunden Flug sind wir am frühen Freitagabend am Flughafen angekommen und haben uns erstmal brav in die laaange Warteschlange vom Airportbus A21 gestellt. Immerhin haben wir in den zweiten Bus gepasst und waren reichlich eine Stunde später im Stadtzentrum (genauer in Kowloon) angekommen. Unser "Hotel" haben wir auch gleich gefunden. Wobei man diese Art von Unterkunft vermutlich nur im völlig überbevölkerten Hongkong als Hotel bezeichnen darf. Eigentlich war es eine 3-Zimmerwohnung im 14. Stock eines Wohnhauses. Die Rezeption war auf dem Flur und jedes der drei Zimmer (jeweils ca. 5qm groß, plus nochmal 2qm für das Bad) waren als 4-Bettzimmer ausgewiesen. Aber gut, was will man auch für 85 Euro pro Nacht erwarten
Heute ging es gemeinsam raus aus der großen Stadt nach Huanglongxi - ein Örtchen südlich von Chengdu mit über 1700 Jahren Geschichte. Leider wurden die letzten paar Jahre dieser Geschichte durch chinesischen Massentourismus und Souvenierläden geprägt. Aber davon wollten wir uns nicht die Stimmung verderben lassen. Ein paar urige Läden gab es auch, z.B. knettet der Junge unten im rechten Bild (so etwas wie) Bonbons.
Am Eingang gibt es typisch chinesische Touristenarchitektur (=viel Beton) und ein durchdesigntes Landschaftsbild (=Fluss im Betonbett) zu bewundern. Es gibt einige Restaurants und viele Läden, die Souvenirs oder Spielzeug verkaufen. Wenn man dann aber weiter geht kommt man auch zu verwinkelten Gassen, wo das Leben etwas langsamer tickt und auch noch Leute zu wohnen scheinen. Wer beim Anblick der Bilder unten aber denkt, dass das Örtchen völlig zurückgeblieben ist, dem sei gesagt, dass der Zettel an der Hauswand im rechten Bild die Zugangsdaten für das öffentliche WLAN angibt.
Den Rest des Tages haben wir wieder gemütlich beim Tee zusammen gesessen, ich habe mich an chinesischen Kartenspielen versucht und dabei gar nicht so schlecht abgeschnitten. Zwischendurch gab es "Snacks" aus dem benachbarten Fluss - kurz frittiert und am Stück gegessen. Etwas crunchy und der geschmacklich "plain" - ganz untypisch für die Region.
Wenn ich schon mal in der "Nähe" bin, wollte ich auch mal wieder in Chengdu vorbeischauen und ein paar alte Kollegen und Freunde besuchen. Nach kurzem Mailverkehr wurde für mich auch schon voller Eifer ein Rundum-Sorglos-Paket für das gesamte Wochenende organisiert. Etwas unangenehm war mir der ganze Trubel schon, aber es ließ sich niemand ausreden. Ich wurde am Flughafen eingesammelt und zu meinem Hotel gebracht. Danach ging es gemütlich ins Teehaus um bei Tee und Keksen über alles was so in den letzten Jahren passiert ist zu diskutieren.
Keiner der Kollegen arbeitet zwar mehr bei der Firma in der wir uns kennen gelernt haben, aber es geht allen sehr gut. Der erste jettet als Berater durch das Land, ein anderer entwickelt Software für einen Großkonzern und der nächste hat seine eigene App-Schmiede gegründet. Es freut mich, dass es sich bei allen gut entwickelt hat.
Frisch in Peking angekommen, habe ich mich erstmal auf den Weg ins Hotel gemacht um meinen ganzen Kram loszuwerden.
Erster Eindruck: Der Smog ist weniger stark als angenommen.
Eigentlich ist sogar herrliches Wetter: Die Sonne scheint und es ist sicher 25 Grad warm.
Nach einer ersten Runde um den Campus, mit leckeren Baozi zum Mittagessen (nicht sehr einfallsreich, gebe ich zu)
ging es direkt ab zur Begrüßungveranstaltung der Konferenz
... ich war ja schließlich zum Arbeiten da. Auf dem Weg zum Seminarraum habe ich dann noch eine kleine Straße mit Ladesäulen für E-Fahrzeuge entdeckt.
Da scheinen uns die Chinesen einen Tick voraus zu sein, in der Menge sind mir die Säulen bei uns noch nirgends begegnet.
Fazit zur Konferenz: Eine sehr nette kleine Veranstaltung. Insgesamt vielleicht 40-50 Teilnehmer und davon weniger als 20 nicht-Chinesen.
Durch die "familiäre Atmosphäre" ergaben sich auch etliche sehr gute Gespräche außerhalb der Vorträge.
Das Sight-Seeing kam auch nicht zu kurz, nach dem letzten Vortrag am Donnerstag ging es zum "Summer Palace".
Und am Freitag sind wir noch eine Spezialiätengasse in Wangfujing erkundet (heißt z.B. lebende Babyskorpione am Spieß),
bevor wir uns beim Abendessen so lange Zeit gelassen haben, dass die U-Bahnen schon nicht mehr fuhren.
Erkenntnis: Es ist nahezu unmöglich Freitagabend um 2300h ein Taxi zu bekommen
... zwar nicht in Karlsruhe, aber dafür in Helsinki. Ich bin auch nur auf der Durchreise, gleich geht es weiter gen Peking.
Habe nun auch einmal ausführlich das Enteisen des Fliegers beobachtet. So richtig vertrauenswürdig sieht das nicht aus.
Mein Köfferchen ist ja jetzt schon ein wenig rumgekommen und langsam wird er altersschwach. Pünktlich bei der Ankunft in Sydney ging der Griff kaputt. Heißt, er ging weder rein noch raus und mir blieb nichts anderes übrig, als den Koffer an einem Gurt hinter mir herzuziehen. Das ging mir heute dann doch zu sehr auf den Keks, also mal schauen wo der Fehler lag.
Es stellte sich heraus, dass auf einer Seite des Griffs die Pins die den Griff an seiner Position halten nicht mehr eingefahren werden, wenn man oben auf den Knopf drückt. Also müssen wir dafür sorgen, dass sie dauerhaft drin bleiben. Zum Glück funktioniert die andere Seite noch und damit arretiert der Griff sowohl im eingefahrenen wie ausgefahrenen Zustand. 2 Büroklammern und 2 Pflaster später lässt sich der Griff nun wieder einwandfrei bedienen.
An dieser Stelle ein kleines Lob an Titan, von denen der Koffer ist. Innen drin waren nur handelsübliche Kreuzschlitzschrauben verbaut und der gesamte Mechanismus lies sich ohne große Probleme auseinandernehmen und wieder zusammenbauen.
... sollte es eigentlich ziemlich ruhig sein, sollte. Heute morgen vor dem Frühstück auf dem Weg zum Strand sind mir aber fast die Ohren abgefallen. Da hockt so eine Gruppe Grillen auf den Bäumen und scheint sich die Seele aus dem Leib zu zirpen. Und zwar in Diskolautstärke ... 89 dB habe ich gemessen, laut Wikipedia können es wohl bis 120 db werden ... Glück gehabt. Das ganze hält für einige Sekunden an, flacht dann ab und wiederholt sich nach ca. 20 Sekunden wieder. Idyllisch
Heute war nochmal Zeit für etwas "touristische Aktivitäten" in der Nähe von Sydney und so fuhren wir mit dem Zug raus in die Blue Mountains, genauer nach Wentworth Falls. Anbei ein paar Bilder auf denen die Dimension der Felsen und Wasserfälle hoffentlich ein wenig rüberkommt.
Auf dem letzten Bild kann man auch ganz gut erkennen, woher die Berge ihren Namen haben. Btw, wer mitten in Australien Lust auf eine deutsche Brezel bekommt, der wird direkt am Bahnhof in Wentworth Falls fündig. lecker
Vor ein paar Monaten hatte ich ein lustiges Video gesehen, in dem diverse Herr der Ringe-Gestalten im Flugzeug sitzen und eine Sicherheitseinweisung geben. Das ganze hab ich für einen Werbegag gehalten, aber nein bei Air New Zealand läuft das Video wirklich als Einführung im Flieger *thumbsup*
Wir haben bisher recht wenig von uns hören lassen. Primär liegt das daran, dass wir mit unserem Camper sehr gut unterwegs sind und da wir Bad und Küche dabei haben fast immer irgendwo in der Wildnis übernachten. Dort gibts dann zwar keinen Empfang aber sehr coole Aussichten ...
(*yeah* auf der Fähre gibt es endlich mal gleichzeitig Strom und Netzempfang)
werden wir sein, hoffentlich ... morgen früh. Eigentlich sollten wir jetzt auf dem Flug nach
Singapur sein. Stattdessen wurde unser Flieger beim Tanken aufgehalten, schaffte es nicht mehr
bis 2300h auf die Startbahn und durfte - dank Nachtflugverbot in Frankfurt - dnaach wieder zurück
zum Gate fahren. Und nun sind irgendwie alle leicht angefressen:
Wir ärgern uns, weil wir heute nicht mehr aus Frankfurt abfliegen. Dafür sind wir morgen die
erste um 0500h (hat der Pilot versprochen).
Die Raucher ärgern sich. Die letzten Leute vom Security-Check sind schon heimgengangen. Jetzt kann keiner mehr zum Rauchen rausgehen, weil er nicht mehr in den Transferbereich zurückkommen würde.
Alle anderen Passagiere ärgern sich, weil es nix zu Trinken oder Essen gibt.
Das Personal ärgert sich, weil die Passagiere so sinnvolle Fragen stellen wie: Warum wurde nicht rechtzeitig
mit dem Tanken begonnen? Warum gibt es keine Sondergenehmigung? Wann kommt das essen? ... Was interessiert micht, wie wir hier hergekommen sind? Mich interessiert wie wir weiter kommen, weil wir unseren Anschluss in Singapur nicht bekommen werden. Da kann uns hier zwar auch niemand helfen (alles verweist aufs Head-Office in Sydney) Aber da die jetzt ein paar Stunden Zeit zum umplanen haben, mache ich mir da wenig sorgen.
Es sind aber nicht alle unglücklich: Der letzte Kioskbesitzer freut sich. Auf einmal stehen im sonst leeren
Terminal 100 Leute vor seiner Tür undwollen Wasser & Snacks kaufen.
Um 0100h kommt dann auch das Essen. Belegte Brötchen, Obst, Süßkram und Getränke. Alles auch in ausreichender Menge. Aber hey, warum dauer es nach der Startabsage 2h Vor allem wenn das häufiger passiert, könnte die Airline doch einen kleinen Rollwagen mit haltbaren Sachen abstellen. Nagut abends um 2300h auf einmal 400 belegte Brötchen aus dem hut zu zaubern ist sicher auch nicht ganz einfach.
Ich sehe ja ein, dass die Entfernungen hier etwas länger sind und auch, dass man auf langen Fahrten Pausen einlegen soll. Aber die Aussies übertreibens ein bisschen mit der Werbung für das Pause machen. Alle paar Kilometer auf dem Highway steht ein Schild, welches einen zur Pause oder zum kurzen Nickerchen auffordert. Für letzteres gibt es auch extra ausgewiesene Powernap-Areas *süß*.
Irgendwie erinnern die ganzen Sprüche an die "Werbung" auf Zigarettenschachteln, die auch keiner so wirklich ernst zu nehmen scheint.
Ach ja, und aus aktuellem Anlass noch ein anderes "Schild", welches anzeigt wie tief die Straße unter Wasser steht. Momentan sind wir ja noch in Victoria unterwegs (morgen gehts nach New South Wales) und die Nachrichten verbreiten immer mehr beunruhigende Pegelstände. Aber wir haben wieder mal Glück. Der gesamte Regen fällt im Westen von Victoria und den Teil haben wir ja die letzten beiden Wochen schon bereist, ab jetzt gehts nur noch nach Osten bzw. Norden gen Sydney.